Photovoltaik
175 Gigawatt globaler Photovoltaik-Zubau
Erfreuliche Nachrichten zum Internationalen Tag der Sonne: Trotz COVID-19-Pandemie ist der weltweite Photovoltaik-Markt auch im vergangenen Jahr wieder deutlich gewachsen. Das zeigen vorläufige Daten der Internationalen Energieagentur (IEA) für 2021.
Das Photovoltaik-Programm PVPS (Photovoltaic Power Systems) der IEA stellt in seinem Snapshot-Report aktuelle Zahlen und Schätzungen zum globalen Zubau der Photovoltaik zusammen. Der Bericht wird einmal jährlich veröffentlicht. Die darin enthaltenen Marktdaten zeigen, dass im Jahr 2021 Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von rund 175 Gigawatt zugebaut wurden und ihren Betrieb aufgenommen haben. Kumuliert bedeutet das: Die weltweit installierte Photovoltaikleistung hat eine Gesamtkapazität von etwa 942 Gigawatt zum Ende des vergangenen Jahres erreicht. Im aktuellen Monat wird voraussichtlich der Wert von 1.000 Gigawatt überschritten. Da die zugrundliegenden Daten zunächst auf Schätzungen basieren, werden diese in den nächsten Monaten noch verifiziert. Wichtige Trends lassen sich aber bereits jetzt ableiten.
Photovoltaik-Markt in Europa
Deutschland ist im Jahr 2021 mit einer zugebauten Photovoltaikleistung von 5,3 Gigawatt erneut der größte europäische Markt. Spanien folgt mit knapp 5 Gigawatt. Die europäische Top Fünf wird komplettiert mit Frankreich, den Niederlanden und Polen, die jeweils rund 3 Gigawatt neu an Photovoltaikleistung installiert haben. Betrachtet man die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union zusammen, so bildet die EU global mit etwa 25 Gigawatt den drittgrößten Markt.
Photovoltaik-Markt international
Weltweit an erster Stelle steht weiterhin China. Der dortige Photovoltaik-Zubau war auch 2021 der größte im Hinblick auf die jährlich neu installierte Kapazität. Mit zusätzlichen 54,9 Gigawatt erreicht China insgesamt eine installierte Leistung von deutlich über 300 Gigawatt. Das macht wiederum fast ein Drittel der global installierten Photovoltaik-Kapazität aus. Auf China folgen die USA, die 26,9 Gigawatt an Photovoltaik zugebaut haben.
Dahinter reihen sich Indien, Japan und Brasilien ein. Brasilien gehört zu einem der Schlüsselmärkte, die im vergangenen Jahr signifikant zum Ausbau der Photovoltaik beigetragen haben. Hierzu zählen ebenfalls Australien, Korea und Mexiko.
Basierend auf den aktuellen Daten deckt die Photovoltaik etwa 5 Prozent des weltweiten Strombedarfs ab. Allein für sich genommen hat Deutschland mittlerweile die Marke von 10 Prozent des jährlichen Strombedarfs überschritten, der mittels der installierten Photovoltaikanlagen hierzulande gedeckt werden kann. Neben Deutschland haben diese Marke bisher nur sechs weitere Länder erreicht: Australien, Chile, Griechenland, Honduras, die Niederlande und Spanien.
Internationaler Tag der Sonne hebt die Bedeutung der Photovoltaik hervor
Die Marktzahlen belegen, dass der Beitrag der Photovoltaik an der Stromproduktion weiterhin deutlich steigt und dadurch weniger schädliches Kohlendioxid in die Atmosphäre gelangt. Insgesamt werden mithilfe der Photovoltaik bereits rund 100 Millionen Tonnen CO2 eingespart. Bis zu einer vollständigen Dekarbonisierung gilt es jedoch, den Ausbau weiter voranzutreiben. Dieses Anliegen unterstützt auch der heutige Aktionstag. Der Tag der Sonne stellt diese als Energiequelle in den Mittelpunkt. Organisationen weltweit nehmen den Tag zum Anlass, um auf das Potenzial der Solarenergie aufmerksam zu machen und diese als klimafreundliche sowie zuverlässige Art der Stromerzeugung zu unterstreichen. Erstmalig hat 1978 der damalige US-Präsident Jimmy Carter den "Sun Day" initiiert.
Hintergrund zu den veröffentlichten Zahlen
Der Snapshot-Report der IEA basiert teilweise auf vorläufigen Marktzahlen. Die Daten stammen aus der sogenannten Task 1 der Technologieinitiative PVPS. Unter dem Titel "Strategic PV Analysis & Outreach" beinhaltet Task 1 die Aufgabe, sowohl den Austausch als auch die Verbreitung von Informationen zu technischen, wirtschaftlichen, ökologischen sowie sozialen Photovoltaikaspekten zu fördern und zu vereinfachen.
Die bisher vorliegenden Informationen haben die verschiedenen Mitgliedsländer für den Snapshot-Report bereitgestellt. Für Deutschland hat dies der Projektträger Jülich, beauftragt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), übernommen. Der Bericht wird zum Ende des Jahres durch den Trends-Report "Trends in PV Applications" mit endgültigen Zahlen komplettiert. (av)