Hinter einem großen Bohrkopf ist im Hintergrund der Förderturm einer Geothermieanlage zu sehen.
© SWM – Steffen Leiprecht
Die Reduzierung der Bohrkosten von Geothermie-Anlagen ist ein wichtiges Anliegen der Mitglieder im IEA Geothermal.

IEA Geothermal

Geothermie für die Strom- und Wärmeproduktion zu nutzen hat im Vergleich zu anderen erneuerbaren Energiequellen einen entscheidenden Vorteil: Ist eine Anlage einmal installiert, kann mit der gewonnenen Erdwärme viele Jahre lang ein kontinuierlicher Grundlaststrom geliefert werden. Auch kann die Erdwärme direkt genutzt werden, indem sie in Fernwärmenetze eingespeist oder für industrielle Prozesse verwendet wird. Oberflächennahe Erdwärme mit geringeren Temperaturen eignet sich außerdem zum Heizen und Kühlen von Gebäuden.

Die Potenziale der Geothermie noch stärker nutzbar zu machen, haben sich die Expertinnen und Experten des Technological Collaboration Programme (TCP) "Geothermal" der Internationalen Energieagentur (IEA) zum Ziel gesetzt. Mitglieder aus 13 Staaten, die Europäische Kommission, ein spanischer Geothermieverband sowie ein Unternehmen fördern in dem Zusammenschluss die internationale Zusammenarbeit, um Technologien im Bereich Erdwärme weiterzuentwickeln und diese Energie nachhaltig zu nutzen.

Best-Practice-Beispiele und internationale Workshops

Die Aktivitäten der Gruppe sind dabei zum einen auf den Informationsaustausch zwischen den Mitgliedern ausgerichtet. Zum anderen soll die Thematik stärker in die Öffentlichkeit getragen werden. Die Mitglieder stellen Best-Practice-Beispiele aus den Bereichen Forschung und Entwicklung, aber auch aus bereits angewandten Geothermieprojekten zusammen. Sie erheben und verbreiten geothermische Daten, um den Wissensfundus zu vergrößern. Nicht zuletzt sollen aus den Aktivitäten neue, bzw. weiterentwickelte Technologien entstehen.

Ob Fragen nach der Direktnutzung von Geothermie, induzierter Seismizität oder dem Einfluss von Geothermie-Projekten auf die Umwelt: Bei Workshops und anderen Veranstaltungen beschäftigen sich die Mitglieder mit einer großen Bandbreite relevanter Themenkomplexe. Ein besonderes Interesse haben die Expertinnen und Experten daran, die Bohrkosten für Geothermie-Anlagen zu reduzieren. Denn die Bohrkosten für Projekte der tiefen Geothermie machen bis zu 70 Prozent der Kapitalkosten aus und sind somit eine der größten Herausforderungen für die Branche. Auch steigen die Kosten mit zunehmender Tiefe exponentiell an.

Gründungsjahr: 1997

Mitglieder: Australien, Frankreich, Deutschland, Island, Italien, Japan, Mexico, Korea, Neuseeland, Norwegen, Schweiz, Großbritannien, Vereinigte Staaten von Amerika, Europäische Kommission, Spanisch Geothermal Technology Platform (GEOPLAT), ORMAT Technologies

Finanzierung: Cost-shared

  • Working Group „Environmental Impacts of Geothermal Development“ (Tasks: Impacts on Natural Features / Discharge and Reinjection Problems / Methods of Impact Mitigation and Environmental Procedures / Sustainable Utilization Strategies)
  • Working Group „Direct Use of Geothermal Energy“ (Tasks: New and Innovative Geothermal Direct Use Applications / Communication / Statistics for Geothermal Heat Pump Applications / Design Configuration and Engineering Standards)
  • Working Group „Data Collection and Information
  • Working Group „Deep Roots of Volcanic Geothermal Systems“ (Tasks: Compilation of Conceptual Models of the Roots of Volcanic Geothermal Systems and Associated Research Methods / Advancement of Methods for Deep Geothermal Exploration / Methods for Modelling Conditions and Processes in Deep Geothermal Resources)
  • Working Group „Emerging Geothermal Technologies“ (Tasks: Exploration, Measurements and Logging / Drilling Technology / Reservoir Creation and Enhancement / Induced Seismicity / Surface Technology – Heat and Electricity Production, Corrosion, Scaling / Geothermal Reservoir Management)

Kontakt

TCP Chair: Manuela Richter, Germany,

Alternate: Dr. Andreas Koch, Germany,